OSTERNACHT
Osternacht, früh am Tag,
suchten sie, wo er lag,
doch sie fanden den Herrn auferstanden!
Keiner weiß, wie’s geschah,
nur ein Engel saß da,
dieser sprach: Jesus lebt! Halleluja!
Große Angst bei den Frau'n,
Jünger ohne Vertrau'n,
Ihnen gilt es den Glauben zu wecken.
Jesus zeigt seine Macht,
und das Feuer entfacht.
Geist bewegt unsre Welt! Halleluja!
Jeden Tag, jede Nacht,
wird Gott neu umgebracht;
trotzdem wird unser Herr auferstehen
gegen Leiden und Tod,
für den Frieden mit Gott,
für die Liebe in uns! HalleluJa!
Für ein Leben, das lohnt
und wo jeder gern wohnt,
da gebietet uns Gott aufzustehen
und mit Frieden und Recht
von Geschlecht zu Geschlecht
Gottes Schöpfung zu wahr'n! HalleluJa!
LUKAS 24,1-12
von Jerusalem nach Westen, -
waren nicht ganz sorgenfrei.
Sie erzählten sich Geschichten
von dem, was in letzter Zeit
sich bei ihnen zugetragen,
sprachen von Vergangenheit.
Und sie redeten voll Trauer,
hielten Tränen nicht zurück,
sprachen von dem Tode Jesu,
gingen weiter Stück für Stück.
Nur zwei Stunden währt die Reise
Richtung Emmaus, nach Haus.
Oft schon sind sie hier gegangen,
beide kannten sich gut aus.
Feuchte Augen, klamme Stimmen,
manches mal die Nase schnieft,
sprachen sie von ihrem Meister,
waren ins Gespräch vertieft.
Stur nur schauten sie zur Erde,
achteten auch nicht darauf,
wer entgegenkam und folgte,
und so ging’s bergab, bergauf.
Auch als einer ihnen folgte
und zu ihnen sich gesellt,
schauten sie nicht, wer das wäre.
Traurigkeit den Blick verstellt.
Sie erkannten nicht, dass Jesus,
auferstanden von dem Tod,
g’radewegs mit ihnen mitging.
Sie seh’n nur die eigne Not.
„Wovon redet ihr? Was ist das,
was ihr g’rade hier besprecht?“
fragte Jesus – und er tat so,
als verstünde er nicht recht,
als ob er nicht alles wüsste,
als ob er von nichts gehört; -
und so sind die beiden Männer
dementsprechend auch empört:
„Bist du denn das einz’ge Wesen,
das nicht mitbekommen hat,
was sich in den letzten Tagen
zugetragen in der Stadt?
Hast du denn nichts mitbekommen
von dem Jesus, dem Prophet,
war in Wort und Taten mächtig.
Und er stammt aus Nazareth.
Alles Volk hat ihn bewundert! –
Nur die Obersten im Land
und die Herren Hohepriester
haben ihn nicht anerkannt.
Sie beschlossen: „Er muss sterben!“ –
Jetzt ist es drei Tage her,
dass er an dem Kreuz gehangen. –
Ach, für uns ist das ganz schwer.
Denn wir hatten unsre Hoffnung
fest auf diesen Mann gesetzt:
„Er wird Israel erlösen!“ –
Nun sind wir zutiefst verletzt.
Und erschreckt sind wir durch Frauen,
die aus unsern Kreisen sind,
die sind heut beim Grab gewesen,
denn sie war’n ihm wohlgesinnt.
Doch sie sind zurückgekommen
und erzählten voller Schreck,
Jesu Leichnam sei verschwunden,
seine Leiche, - einfach weg!
Sie erzählten auch von Engeln,
die sie trafen bei dem Grab.
Diese sagten, dass er lebe! –
Doch wir wissen, dass er starb.
Ein paar Freunde von uns liefen
auch sofort zum Grabe hin,
und sie fanden, wie berichtet,
keinen Jesus mehr darin.
Jetzt sind wir ganz durcheinander,
wissen nicht, was ist denn wahr!?
Traurig gehen wir nach Hause.
Nichts bleibt so, wie es mal war!“
Jesus folgte ihren Worten,
hatte ihnen zugehört,
doch enttäuscht vom kleinen Glauben,
sprach auch er jetzt ganz empört:
„O, ihr trägen, dummen Herzen!
Glaubt ihr den Propheten nicht,
dem, was sie vorausgesehen,
was erklärte ihre Sicht?
Christus musste dies erleiden
und in seine Herrlichkeit
eingeh’n, und es konnt‘ nicht bleiben,
wie es war schon lange Zeit.
Christus, der Gesalbte Gottes,
hat durch seinen Tod erfüllt
die Verheißung der Propheten.
Jetzt erst sieht man unverhüllt,
dass es so geschehen musste:
Jesus starb für diese Welt.
Er hat zwischen Gott und Menschen
den Bund wieder hergestellt.
Und er wurde von den Toten
durch Gott wieder auferweckt.
Herrlichkeit folgt tiefem Leiden! –
Seid ihr deshalb aufgeschreckt?
Mose und auch die Propheten
haben das vorausgeseh’n.
Sprach nicht Christus selbst vom Leiden
und von seinem Aufersteh’n?“
So erklärte er die Schriften.
Jesus legte ihnen aus,
was von ihm vorausgesagt war. –
Dann erreichten sie ihr Haus.
Jesus wollte weitergehen.
Wieder stellte er sich so,
als ob er nicht bleiben könnte,
als müsst er nach Irgendwo.
„Bleibe bei uns heute Abend!
Bald bricht schon die Nacht herein.
Schau, der Tag hat sich geneiget.
Du kannst unser Gast heut sein.
Und so blieb er. Und sie gingen
in das Haus zum Abendbrot.
Draußen an dem klaren Himmel
zeigte sich das Abendrot.
Essen wurde vorbereitet,
eifrig hin- und hergerannt.
Weil sie so beschäftigt waren,
haben sie ihn nicht erkannt.
Erst als sie zu Tische saßen,
Jesus nahm das Brot und dankt,
brach es und gab ihnen beiden, -
ja, da haben sie erkannt:
„Das ist Jesus! Unser Meister! –
Denn so hat beim Abendmahl
Jesus uns das Brot gegeben.
Es ist wie beim letzten mal.“
Ihre Augen wurden offen.
Nichts verstellte ihren Blick.
Dass sie ihn bisher verkannten,
fanden sie als Missgeschick.
Im Moment der größten Nähe,
Brot und Wein in ihrer Hand,
hat er ihnen sich entzogen.
Plötzlich ihnen er entschwand.
Stumm vor Staunen saßen beide.
Ach, es war ganz wunderbar,
dass sich Jesus ihnen zeigte,
dass er auferstanden war.
Und sie sprachen miteinander:
„Brannte denn nicht unser Herz,
als er uns die Schrift erklärte,
als er mit uns ging, - herwärts?“
Und noch in derselben Stunde
standen diese beiden auf.
Glücklich mit der guten Nachricht
ging’s zurück im Dauerlauf.
und sie konnten kaum erwarten,
zu erzählen, was gescheh’n,
dass sie jetzt durch die Begegnung
auch sein Sterben nun versteh‘n.
In Jerusalem, da fanden
sie die andern Jünger vor.
Doch bevor sie reden konnten,
sprachen diese wie im Chor:
„Er ist wirklich auferstanden!
Er ist wahrhaft Gottes Held!
Er ist Simon hier erschienen.
Jesus ist der Herr der Welt.“
Sie erzählten ihnen alles,
was auf ihrem Weg geschah,
wie sie schließlich ihn erkannten,
wie’s beim Wiedersehen war,
als er das Brot brach und dankte,
wie er ihnen dann entschwand.
Und sie lobten Gott und staunten:
„Jesus wahrhaft auferstand!“
Während sie noch davon sprachen,
dass er auferstanden sei,
trat er selbst in ihre Mitte,
kam er selbst, Jesus, herbei.
„Friede sei mit euch!“ – so grüßte
Jesus seine Jüngerschar.
Sie erschraken, weil sie dachten,
dass ein Geist erschienen war.
Und sie konnten es kaum glauben,
noch nicht überzeugt zumeist,
fürchteten sie, was sie sahen,
meinten sie, er wär ein Geist.
„Was seid ihr denn so erschrocken?“
fragte er sie ganz erstaunt.
„Warum kommen Geist-Gedanken?
Furcht zeigt euch so schlecht gelaunt!
Seht die Hände und die Füße.
Ich bin’s selber! Fasst mich an!
Seht: ein Geist hat keine Knochen.
Geister man nicht fassen kann.“
Und er zeigte seine Hände,
hielt die Füße ihnen hin.
Doch sie glaubten nicht vor Freude.
Sie erfassten nicht den Sinn.
Obwohl sie ihn greifen konnten,
blieben sie schwer von Begriff.
Hände fassten, nicht die Herzen,
denn die hat man nicht im Griff.
War es Traum oder ein Wunder?
War’s real oder Fiktion?
Wirklichkeit war schwer zu fassen!
Wahrheit oder Illusion?
Weil er ihr Verwundern merkte,
fragte er sie: „Habt ihr was,
was ich jetzt hier vor euch esse?“
Ein Stück Bratfisch er dann aß.
Danach sagte er zu ihnen:
„Ihr erinnert euch daran,
was ich euch schon damals sagte,
dass man es verstehen kann,
wenn ihr dem Gesetz des Mose
und auch den Propheten traut,
wenn ihr nachlest in den Psalmen,
was man längst vorausgeschaut.“
Jesus fing an zu erklären.
Ihr Verständnis öffnet er,
so dass sie die Schrift verstanden.
Sie vergaßen nimmermehr:
„Christus musste dieses leiden,
so wie es geschrieben steht.
Und dass er am dritten Tage
von den Toten aufersteht.
Und die Buße zur Vergebung
von den Sünden predigt man,
bietet sie in seinem Namen
allen Völkern, jedem an.
Meine Freunde, ihr seid Zeugen.
Fangt an in Jerusalem!
Ihr sollt Kraft von Gott bekommen.
Keine Macht der Welt euch hemm.
Bleibt noch hier, bis ich euch sende
aus der Höhe Gottes Kraft.
Dann erst seid ihr ausgerüstet.
Übernehmt dann Zeugenschaft.
Segen ist die Medizin für unsre Seele.
Und damit er seinen Jüngern niemals fehle,
gibt ihn Jesus Christ als letzte seiner Taten
denen, die mit ihm sein Ansinnen vertraten.
Blick zum Himmel und auch mit erhobnen Händen
konnte Jesus sich an Gott, den Vater wenden.
Er gibt Kräfte seinen Freunden. Ihnen allen
gilt der Schutz des Himmels, Gottes Wohlgefallen.
Mit dem Segen lässt sie Jesus einfach stehen,
denn er selber sollte jetzt zum Vater gehen.
Er verschwindet in den Himmel von der Erde,
damit er dort Herr der Welt und Richter werde.
Voller Freude beteten die Jesus-Jünger,
denn der Segen wirkt wie Gottes Lebensdünger.
Und sie lobten Gott und priesen seine Stärke.
Sie verkündeten die großen Gotteswerke.
LUKAS 24,50-53